Dem Dachs auf der Spur

Andre Marti Monatsbild Dachs CO5A0924
Dachse fristen ein sehr zurückgezogenes Dasein. Tagsüber ruhen sie in ihren Höhlen. Erst nach der Abenddämmerung werden sie aktiv. Zu Gesicht bekommt man sie nur selten, auch wenn sie oft in der Nähe menschlicher Siedlungen leben.
Schon lange hegte ich den Plan, in einem nahe gelegenen Wald Füchse zu fotografieren. Den Bau mit den zahlreichen Eingängen kannte ich schon seit Jahren. Noch nie hatte ich aber in der Umgebung auch nur ein Tier gesehen. Auch wenn bekannt ist, dass Füchse oft Dachsbauten bewohnen – an Dachse dachte ich zu dieser Zeit nicht. Diese Marderartigen leben derart zurückgezogen, dass man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Entsprechend erstaunt war ich, als ich bei meiner Recherche auf Dachse traf und nicht wie geplant auf Füchse. Für dieses Bild positionierte ich mich vor Anbruch der Morgendämmerung 12 Meter vom Bau entfernt und machte mich mit einem Tarnnetz unsichtbar. Über einen Zeitraum von über zwei Stunden sah ich drei Dachse, die von ihren nächtlichen Streifzügen durch den Wald heimkehrten. Das Tier auf dem Bild blieb vor dem Bau stehen, um sich der morgendlichen Fellpflege zu widmen. Dies war auch nötig, der Dachs hatte während der Nacht einen grossen Haufen Erdreich aus dem Bau an die Oberfläche befördert. Ein Teil des hellbraunen Staubes landete beim emsigen Graben auf seinem Rücken. Das Bild entstand unter sehr schwachem Licht. Die Kameraeinstellungen sind absolute Extremwerte und verdeutlichen, was mit aktuellen Kameramodellen alles möglich ist.  

Technische Daten

Canon EOS 5D Mark IV | 600 mm | f/5.6 | 1/25 s | ISO 12500 | Stativ mit Gimbal Head, Tarnnetz