Meine Düne, mein Baum

Als ich 2014 während meiner ersten Reise nach Namibia die berühmte Düne 45 in der Namib sah, war ich enttäuscht. Der Dünenkamm war bereits am frühen Morgen von den Tagestouristen zertrampelt und zahlreiche Menschen eilten den steilen Sandberg hinauf, um als Erste oben zu sein. An Fotografieren dachte ich bei diesem Anblick nicht, denn ich wollte meine ganz persönliche Düne finden.

Bei der Rückfahrt aus dem Park am Abend fiel uns ein Baum ins Auge, der dicht vor einer Düne stand. Die eine Hälfte des Baumes war vertrocknet, die andere grün. Auch die Düne war zweigeteilt – die eine Seite bereits im Schatten, die andere in intensivem Licht der untergehenden Sonne. Ich war überwältigt von diesem Anblick.

2019 hatte ich das Glück, diesen Ort erneut zu besuchen und die Aufnahme zu machen, die ich mir damals gewünscht hatte. Dieses Mal wehte ein leichter Wind, sodass sich im oberen Teil der Düne Sandverwehungen bildeten, die ich mit einer langen Verschlusszeit einfangen konnte.