Die richtige Bildauflösung für den Druck

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Die erforderliche Bildauflösung für den Druck hängt vom Betrachtungsabstand ab. Mit zunehmender Entfernung des Bildes vergrössert sich der Abstand zwischen den wahrnehmbaren Punkten (rot).

Für den Druck eines Bildes muss die Auflösung an die gewünschte Grösse des endgültigen Formats angepasst werden. Ein Bild, das an der Wohnzimmerwand hängt, sollte schliesslich klar und scharf wirken. Diese Anpassungen werden in der Regel im verwendeten Bearbeitungsprogramm während des Exports des Bildes vorgenommen, beispielsweise in Lightroom oder Photoshop.

Was bedeutet das konkret? Muss ein Bild, das in einem grossen Format gedruckt werden soll, automatisch eine sehr hohe Auflösung haben? Zu diesem Thema gibt es unter Fotograf:innen immer wieder kontroverse Meinungen. Die Kameraindustrie fördert mit ihrem Fokus auf Bildsensoren mit immer höherer Auflösung den Eindruck, dass grossformatige Drucke nur mit hochauflösenden Kameras möglich seien. Doch das ist nur bedingt richtig.

 

Berechnung mit Hilfe der Tabelle

Die folgende Tabelle dient als praktisches Tool zur Berechnung der erforderlichen Auflösung für den Bilddruck. Die Grundlage hierfür ist einfache Mathematik, genauer gesagt Trigonometrie. Um die Berechnungen durchführen zu können, ist es zunächst notwendig, das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges zu kennen.

Laut verschiedenen Quellen im Internet beträgt das Auflösungsvermögen des „durchschnittlichen menschlichen Auges“ etwa eine Bogenminute, was 0,0167° entspricht. Diese Einheit wird verwendet, weil das Auge kein flaches, sondern ein kreisförmiges Organ ist. Zwei Punkte, die auf einem Kreisbogen in diesem Abstand voneinander liegen, können noch als getrennt wahrgenommen werden. Punkte, die näher beieinander liegen, kann das Auge nicht mehr unterscheiden. Anders ausgedrückt: Alle „Pixel“, die zwischen den Punkten liegen, sind für das Auge nicht sichtbar.

 

Der Einfluss des Betrachtungs-
abstandes

Die kreisförmige Struktur des Auges bringt einen weiteren entscheidenden Faktor ins Spiel: den Betrachtungsabstand. Wenn wir uns einem Objekt nähern, können wir feinere Details erkennen. Entfernen wir uns hingegen, vergrössert sich der Abstand zwischen den Punkten, die das Auge noch unterscheiden kann.

Der Betrachtungsabstand [2. Betrachtungsabstand] beeinflusst somit die erforderliche Druckauflösung, damit ein Bild als „scharf“ wahrgenommen wird [5. erforderliche Anzahl Pixel]. Bilder in Fotobüchern oder Magazinen werden beispielsweise oft aus einer Entfernung von etwa 30 cm betrachtet (zumindest von Menschen mit normaler Sehkraft). Daraus ergibt sich die weit verbreitete Empfehlung, Bilder für den Druck mit einer Auflösung von 300 ppi zu erstellen. Diese Regel gilt jedoch nicht für Bilder, die aus grösserer Distanz betrachtet werden [4. berechnete Auflösung in ppi].